Der Ursprung der Pfarrei geht bis in die fränkische Zeit zurück und die Pfarrei stand bis zur Reformation unter dem Patronat des Cassius-Stiftes in Bonn. Nach langem Widerstand wurde die Reformation in Leuscheid eingeführt und das mit den beiden unterschiedlich hohen Türmen bestehende Kirchengebäude, das das Ortsbild beherrscht, von der neu gegründeten Evangelischen Kirchengemeinde übernommen. Sie wurde jedoch erst rund einhundert Jahre später, im Jahre 1717, als Mission eingerichtet und erst 1805 durch den Erzbischof von Köln zur Pfarrei erhoben.

Das auch 1717 erbaute Kirchlein (Kapelle) hätte nach dem Verfasser der Leuscheider Pfarrchronik, Pfarrer Andreas Backes, bis zum Jahre 2000 allen Bedürfnissen genügen können. Dennoch wurde am 1. September 1968 der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, in der Ostern 1970 der erste Gottesdient gefeiert wurde. Die 1717 im barocken Stil errichtete Kapelle wurde von Grund auf restauriert und am 6. Juli 1991 im Rahmen der Pfarrprozession erstmals wieder genutzt. Das geschieferte Dach mit dem Dachreiter und den Gauben wurden vollständig erneuert und der Innenraum erstrahlt heute wieder in seinem ursprünglichen Glanz. Zusätzlich wurde auch eine Warmluftheizung eingebaut und die bleiverglasten Fenster, die der Witterung ausgesetzt waren und dadurch stark gelitten hatten, durch vorgesetzte Fenster geschützt. Die in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erworbene Orgel (Harmonium) wurde ebenfalls repariert und saniert. Die Kapelle wird auch heute noch regelmäßig neben der neuen Pfarrkirche für Trauungen und Familiengottesdiensten genutzt.

Foto Alois Wittkopp


Alois Wittkopp kümmert sich seit Jahrzehnten um das Gotteshaus an der Alten Marktstraße in Windeck-Leuscheid.